Wie funktionieren Feuchtigkeitssensoren in einer Waschmaschine mit Trockner – und warum trocknet die Wäsche manchmal trotzdem nicht richtig?

Moderne waschmaschine mit trockner sind oft mit Sensorik ausgestattet, die automatisch erkennt, wann die Wäsche „fertig“ ist – also schranktrocken, bügelfeucht oder extratrocken. Klingt praktisch. Doch in der Realität berichten viele Nutzer: Die Kleidung ist am Ende noch klamm oder ungleichmäßig getrocknet.

Woran liegt das? Und was misst so ein Sensor eigentlich? In diesem Beitrag werfen wir einen sachlichen Blick auf die Technik hinter der Automatik – und erklären, wie man mit kleinen Änderungen bessere Ergebnisse erzielt.

Was ist ein Feuchtigkeitssensor?

Ein Feuchtigkeitssensor (auch Restfeuchtesensor genannt) misst während des Trocknungsvorgangs, wie viel Wasser noch in der Wäsche vorhanden ist. Sobald ein bestimmter Wert unterschritten wird, beendet das Gerät automatisch das Programm.

Das Ziel ist es, Energie zu sparen und Überhitzung der Kleidung zu vermeiden – etwa bei empfindlichen Stoffen oder bei kleineren Wäschemengen. Der Sensor ersetzt somit die klassische Zeitsteuerung und sorgt für mehr Komfort.

Wie funktioniert die Messung?

Im Inneren der Trommel befinden sich meist zwei Metallflächen, die elektrischen Widerstand messen. Wenn feuchte Kleidung diese Flächen berührt, leitet sie Strom besser. Je trockener die Textilien werden, desto höher der Widerstand – und desto näher ist das Programm am Ende.

Einige Geräte nutzen ergänzend die Temperaturveränderung der Luft oder den Dampfgehalt im Luftstrom, um Rückschlüsse auf die Restfeuchte zu ziehen. Das ist vor allem bei Wärmepumpentrocknern üblich.

Warum kann die Trocknung trotzdem fehlschlagen?

Trotz dieser Technik gibt es reale Alltagssituationen, in denen das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist – und das hat mehrere Gründe:

1. Die Wäsche hat sich nicht gleichmäßig verteilt

Wenn große und kleine Teile zusammen getrocknet werden, messen die Sensoren nur, was gerade anliegt. Ein trockener Pullover kann das Programm beenden, obwohl das Handtuch daneben noch feucht ist.

2. Die Sensorflächen sind verschmutzt

Waschmittelreste, Kalk oder Flusen auf den Sensorflächen verhindern den Stromfluss. Das Gerät „denkt“, die Kleidung sei trocken – obwohl sie es nicht ist. Eine regelmäßige Reinigung der Trommel ist hier entscheidend.

3. Zu wenig Kontakt zwischen Wäsche und Sensor

Bei geringer Beladung oder synthetischen Stoffen kann es vorkommen, dass kaum genug Kontakt zwischen Textil und Sensor entsteht. Besonders bei Sportkleidung oder Mikrofaser wird die Feuchtigkeit ungenau erfasst.

4. Das falsche Trockenprogramm wurde gewählt

Programme wie „bügelfeucht“ oder „pflegeleicht“ trocknen absichtlich weniger intensiv. Wer „schranktrocken“ erwartet, aber das Eco-Programm nutzt, wird enttäuscht. Hier hilft ein Blick in die Anleitung.

5. Die Trommel war überfüllt

Zu viel Wäsche blockiert die Luftzirkulation. Die äußere Schicht trocknet, die darunter bleibt feucht – der Sensor erkennt nur das, was außen liegt. Auch hier wird der Trocknungsvorgang frühzeitig abgebrochen.

Was kann man tun, um die Sensorik zu unterstützen?

Trommel nicht überladen

Besser zwei kleinere Durchgänge als ein übervoller. Der Luftstrom muss frei zirkulieren können, damit alle Teile gleichmäßig trocknen und korrekt gemessen werden.

Ähnliche Materialien zusammen trocknen

Baumwolle zu Baumwolle, Handtücher zu Handtüchern. So hat die Wäsche einheitliche Trockeneigenschaften und der Sensor kann zuverlässiger arbeiten.

Regelmäßig reinigen

Einmal im Monat sollte die Trommel mit einem weichen Tuch und etwas Essig oder mildem Reiniger abgewischt werden – vor allem an den Metallstreifen im Inneren. Auch das Flusensieb regelmäßig prüfen.

Nicht allein auf den Automatikmodus verlassen

Wer besonders trockene Wäsche braucht (z. B. für Bettwäsche oder sofortiges Verstauen), kann zusätzlich ein Zeitprogramm oder die Option „Extra trocknen“ wählen. Auch das Nachschleudern vor dem Trocknen reduziert Fehlerquellen.

Fazit: Sensorik hilft – aber sie braucht Unterstützung

Feuchtigkeitssensoren in einer waschmaschine mit trockner sind nützlich, aber nicht unfehlbar. Sie bieten Komfort, sparen Energie und schonen Textilien – vorausgesetzt, man nutzt sie bewusst.

Mit etwas Wissen über das System, der passenden Beladung und regelmäßiger Reinigung funktioniert die Automatik zuverlässig. Und wenn sie einmal danebenliegt, ist das meist keine Fehlfunktion, sondern einfach Physik im Alltag.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Back To Top